Immer mehr Menschen hegen den Wunsch, Obst und Gemüse im heimischen Garten anzubauen. Die Vorteile des Eigenanbaus von Nahrungsmitteln liegen auf der Hand, denn wer diese selbst anbaut, kann immer saisonale und regionale Spezialitäten genießen. So kommt es in der heimischen Küche zu einem absoluten Geschmackserlebnis – ohne die Befürchtung, Rückstände gesundheitsschädigender Dünge- oder Spritzmittel auf dem Teller zu haben.
Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, auf dem Balkon oder im Garten Gemüse wie Tomaten und Gurken anzubauen, aber nicht ausreichend Platz für ein großes, freistehendes Gewächshaus haben, eignet sich vielleicht ein Anlehngewächshaus für Sie.
Anlehngewächshaus – platzsparender Allrounder
Der besondere Clou an Anlehngewächshäusern für Ihren Garten ist, dass diese direkt an Ihr Haus, Ihren Schuppen oder Ihre Gartenmauer angebaut werden können. Das Gewächshaus nutzt also genau den Raum, den Sie zur Verfügung haben.
Gängige Anbau-Modelle werden mit der Rückseite an eine Wand montiert, während die restlichen drei Seiten freistehen. Doch es gibt auch Sondermodelle, die sich ganz individuell an Ihre Anforderungen anpassen. Diese lassen sich dann sogar in Ecken montieren oder auch in Außenerker, so dass zwei oder gar drei Seiten des Gewächshauses an einer Wand anliegen. Somit ist ein Anlehngewächshaus absolut flexibel einsetzbar und Sie können genau das Modell auswählen, das am besten zu Ihnen und Ihrem Garten passt.
Anlehngewächshäuser: Materialien und Aufbau
Dadurch dass ein Anlehngewächshaus an der Hauswand montiert wird, verfügt es über ein Pultdach, dessen höchster Punkt an der Wand, und dessen tiefster Punkt auf der Vorderseite liegt. So können Sie die Sonneneinstrahlung wunderbar nutzen und verschwenden keine Dachfläche.
Wie auch bei normalen Treibhäusern haben Sie bei den Anlehnmodellen die Wahl zwischen verschiedenen Materialien. Besonders stabile Varianten sind aus Aluminium gefertigt und damit auch ziemlich teurer. Ein Anlehngewächshaus aus Holz hingegen ist günstiger, unterliegt aber auch sehr schnell den Elementen, wenn Sie das Holz nicht ausreichend pflegen. Die wohl beliebteste Variante ist das Anlehngewächshaus aus Polycarbonat, denn das Material steht in einem sehr guten Preisleistungsverhältnis und verbindet gute Optik mit langlebiger Technik. Die Flächen von einem Gewächshaus zum Anlehnen bestehen in der Regel aus Sicherheitsglas oder Blankglas. So erzielen Sie den idealen Treibhauseffekt für Ihr eigenes Gemüse.
Anbaugewächshaus: Vorteile auf einen Blick
Wie eingangs schon erwähnt, ist der größte Vorteil von Gewächshäusern zum Anbauen oder Anlehnen, dass man die Gegebenheiten im eigenen Garten ideal nutzen kann. Viele Menschen denken, dass sie niemals ein eigenes Gewächshaus haben können, weil die freie Fläche im Rasen fehlt, doch genau für dieses Platzproblem bieten Anlehngewächshäuser eine wunderbare Lösung. Dabei ist es egal, wie viel Platz sie tatsächlich zur Verfügung haben, denn die Gewächshäuser gibt es in allerlei Größen zum Kaufen. Wichtig ist nur, dass Sie eine geeignete Stelle auswählen, so dass auch ausreichend Sonneneinstrahlung auf das Glasdach treffen kann.
Designelement für Ihr Zuhause
Neben der Lösung des Platzproblems bestechen diese flexibel einsetzbaren Gartengewächshäuser durch schlichtes und zeitloses Design. Dadurch, dass sie sich individuell an Ihren Balkon oder die Terrasse anpassen lassen, fügen sie sich meist sehr gut in das Gesamtbild ein und wirken daher eher wie ein Designelement als ein praktisches Accessoire für Hobby-Gärtner.
Schnelle und einfache Montage
Auch die Montage ist bei einem Anlehngewächshaus meist sehr viel leichter als bei einem freistehenden Gewächshaus. Da die Anbauelemente meist direkt an einer stabilen Mauer montiert werden, spart man sich großen Aufwand bei der Verankerung im Boden. Während es bei freistehenden Treibhäusern oft nötig ist, den Boden zu begradigen oder gar zu pflastern, um den Halt zu gewährleisten, reichen bei einem Anbaugewächshaus meist Verankerungen an den vorderen Ecken aus. Bei sehr kleinen Modellen ist sogar das unnötig, denn durch die Wandmontage ist das kleine Gewächshaus zur Aufzucht von Setzlingen bereits ausreichend gesichert. Gleichzeitig sparen Sie Material und somit Geld, denn die Anbau-Fronten des Gewächshauses sind normalerweise offen.
Ein Anlehngewächshaus kaufen
Wer sich für diese Art des Treibhaus entscheidet, hat die Wahl zwischen einem Eigenbau oder dem Kauf. Alle Bastler finden weiter unten einen Punkt zur DIY – Variante. Wer sich jedoch ein Anlehngewächshaus kaufen möchte, findet hier eine kleine Auswahl:
Anlehngewächshaus zur Aufzucht
Je nachdem, was Sie in Ihrem Garten alles anpflanzen möchten, eignen sich verschiedene Modelle und Größen von Anlehngewächshäusern für Sie. Ist es Ihr Ziel, Ihre Setzlinge gut geschützt vor Wind und Wetter aufzuziehen, reicht Ihnen sehr wahrscheinlich ein kleines Modell. Diese Aufzucht-Gewächshäuser zum Anlehnen starten bei der Größe eines Schuhschrankes oder eines kleinen Kleiderschrankes. Durch die einzelnen Böden auf verschiedenen Ebenen können Sie den Innenraum des Gewächshauses perfekt ausnutzen und möglichst viele Setzlinge darin unterbringen. Erreichen Ihre Zöglinge eine ausreichende Größe, können Sie diese nach dem letzten Nachtfrost in Freie setzen, wo diese dann bis zur Erntezeit hoffentlich wunderbar wachsen und gedeihen.
Sollten Sie besonders gerne Samen säen und Tomatenpflanzen oder andere empfindliche Jungpflanzen im großen Stil anbauen, können Sie natürlich auch ein größeres Gewächshaus rein zur Aufzucht verwenden – auch dabei passt sich das Anlehngewächshaus an Ihre persönlichen Wünsche und Anforderungen an.
Anbaugewächshäuser für Großpflanzen
Wenn Sie nichts dem Zufall überlassen möchten oder aus Mangel an geeignetem Platz im Freien Ihre Jungpflanzen lieber ganzjährig im Anlehngewächshaus behalten möchten, stellt auch das kein Problem dar.
Besonders große Exemplare sind nämlich sogar begehbar, so dass Sie ausreichend Platz für Ihre Pflanzen haben und diese zum Gießen oder später auch zur Ernte ohne Probleme erreichen können. Vor allem Tomaten oder Südfrüchte, denen unser wechselhaftes Klima nicht ganz so guttut, fühlen sich auch zur heißen Jahreszeit wohl in einem begehbaren Anlehngewächshaus. Dabei sollten Sie aber stets darauf achten, dass die Gemüsepflanzen in Ihrem Gewächshaus mit zunehmender Größe auch mehr Wasser benötigen.
Hack für Hobby Gärtner: Anlehngewächshaus selber bauen
DIY liegt absolut am Puls der Zeit. Oft weiß man das, was man mit eigenen Händen erbaut hat, umso mehr zu schätzen. Dabei muss der Eigenbau nicht immer kompliziert sein. Wer über ein wenig Geschick verfügt, kann sogar ein Anlehngewächshaus selber bauen.
Suchen Sie sich also ein geeignetes Fleckchen auf Ihrer Terrasse, im Garten oder auf dem Balkon und messen Sie diese sorgfältig aus. Zeichnen Sie sich eine kleine Skizze davon auf ein Blatt Papier und notieren Sie alle Maße. So sehen Sie direkt, ob Sie etwas vergessen haben. Gleichzeitig können Sie dieser Zeichnung entnehmen, wo überall Bohrungen anfallen, wie viele Schrauben Sie für Ihr Gewächshaus benötigen und wo Sie Einlegeböden befestigen möchten.
Nehmen Sie Ihre Skizze mit zum Baumarkt, wo Sie sich das Material manchmal sogar direkt zuschneiden lassen können. Möchten Sie die Latten oder Stangen erst zu Hause sägen, bedenken Sie beim Einkauf den Verschnitt, der beim Zuschneiden anfällt. Kaufen Sie deshalb lieber ein wenig mehr und verwenden Sie die Reste für weitere DIY Projekte für den Garten.
Je nach Größe müssen Sie Ihr Anbaugewächshaus im Boden verankern. Bodenanker können Sie im Internet bestellen oder auch im Baumarkt besorgen. Auf dem Balkon oder auf der Terrasse reicht oft ein Flansch, über den Sie die Konstruktion mit dem festen Untergrund verschrauben. Möchten Sie das Gewächshaus jedoch auf Mutterboden in Ihrem Garten befestigen, sollten Sie Anker in den Boden drehen oder sogar mit Zement eingießen. So gehen Sie auf Nummer Sicher.
Nummer Sicher sollten Sie auch beim Kauf des Glases für Ihr DIY Anlehngewächshaus wählen – mit Sicherheitsglas passiert Ihnen nichts, sollte es zu einem Glasbruch kommen.
Sobald Sie Ihre Konstruktion über eine Leiste an der Wand und über Flansch oder Anker am Boden befestigt haben, können Sie mit dem Setzen des Glases beginnen. Dieses sollte gut anliegen und durch Dichtungen fixiert werden. Achten Sie darauf vor allem bei der Türe für das Gewächshaus und wenn Sie Fenster zum Öffnen einbauen.
Den Innenraum Ihres DIY Anbaugewächshauses können Sie dann Ihren Wünschen entsprechend gestalten – möchten Sie eher Setzlingen aufziehen oder brauchen Sie auch Raum für größere Pflanzen? Bei einem selbstgebauten Gewächshaus sind Sie planerisch noch freier als bei den ohnehin sehr flexiblen Gewächshaus-Modellen auf dem Markt.
Anlehngewächshäuser eignen sich zum Selberbauen besonders gut, weil Sie dazu keine aufwendige Dachkonstruktion planen und bauen müssen. Durch das Schrägdach müssen Sie weniger mit Gärungsschnitten arbeiten, was die Arbeit enorm erleichtert – vor allem wenn Ihnen das perfekte Werkzeug für Aluminium, Polycarbonat oder Holz fehlt. Zudem sparen Sie einem freistehenden Gewächshaus gegenüber einiges an Material, weil Sie Ihr Treibhaus direkt an einer Wand montieren und sich so mindestens eine Fläche sparen.
Ihre private Orangerie dank Anlehngewächshaus
Zu Zeiten des europäischen Hochadels waren die sogenannten Orangerien besonders beliebt. Dabei handelte es sich um Gewächshäuser an Palästen, in welchen Südfrüchte und Palmen gezüchtet wurden. In diesen Orangerien – der Name rührt von den Orangen her, die darin gerne angebaut wurden – vertrieb man sich die Zeit und genoss die tropische Wärme.
Als Designelement kann Ihr Anlehngewächshaus auf jeden Fall dienen. Gewiss werden Sie auch die Zeit darin sehr genießen, wenn Sie Ihren Pflänzchen beim Wachsen und Austreiben zusehen. Vielleicht planen Sie sogar etwas mehr Platz ein, so dass Sie sich mit einem Stuhl und einer Tasse Kaffee in Ihr tropisch warmes Anlehngewächshaus setzen können – da schlägt nicht nur das Gärtnerherz höher, sondern auch das von Wintergarten-Fans.
Ein fantastisches Gewächshaus englischer Art. Wo kann man derartiges noch bekommen, wer liefert und baut es auf?
Beste Grüße
Oscar Wedekind