Bei der Tayberry handelt es sich um eine sogenannte Hybridfrucht. Das bedeutet, Botaniker haben zwei andere Beerensorten gekreuzt, um eine neue Sorte zu erschaffen. Im Fall der Taybeere waren die Ausgangsfrüchte Himbeere und Brombeere. Die Taybeere hat sich zu einem äußerst robusten und geschmackvollen Hybrid entwickelt und findet deshalb vermehrt Einzug in deutsche Gärten, wo sie Hobbygärtner mit ihrem vollmundigen Aroma und ihrer Widerstandskraft überrascht
Taybeere: Das Beste zweier Früchte – geballte Power
Sinn einer Kreuzung ist es meist, die positiven Eigenschaften zweier Pflanzenarten und zweier Früchte innerhalb einer neuen Sorte zu vereinen. Die Hybridfrucht wurde in den 60er Jahren in Schottland mit dem Ziel herangezüchtet, einen Beerenstrauch zu erhalten, der auch dem feuchtkalten Klima trotzen und süße Früchte hervorbringen kann – der Plan ging auf. Man erschuf eine winterharte und robuste Pflanze, die Schädlingen wenig Angriffsfläche bot und so für viel Ertrag sorgte. Ihren Namen erhielt die entwickelte Beere vom schottischen Fluss „Tay“.
Einordnung und Fakten
Wie auch Himbeere und Brombeere gehört die Taybeere zu den Rosengewächsen. Die gängigen Sorten haben feindornige Triebe, auch Ranken genannt, und breiten sich rasch aus. Die weißen Blüten entwickeln sich gegen Ende Juni, Anfang Juli zu imposanten roten Früchten. Diese erinnern optisch stark an die Himbeere, sind aber weitaus größer und in der Form nicht rund, sondern länglich. Je nach Reifegrad erinnert der Geschmack der reifen Frucht an Himbeere und Brombeere – der geringe Fructosegehalt sorgt für eine natürliche Säure, dennoch schmeckt die Frucht aber vollmundig und angenehm.
Taybeere pflanzen
Wer die gekreuzte Pflanze selbst im Garten haben möchte, kann sie meist im Baumarkt oder beim Gärtner kaufen – so bekannt ist sie schon. Der ideale Taybeere Standort liegt im Halbschatten. Die Pflanze liebt zwar die Sonne, kommt aber nicht so gut mit trockenen Böden klar. Zudem sollte die Stelle etwas wind- und wettergeschützt sein, so dass die Tayberry gut gedeihen kann.
Was den Pflanzzeitpunkt angeht, so ist man einigermaßen flexibel. Man kann das Rosengewächs nämlich sowohl im Frühjahr als auch im Herbst pflanzen. Dabei sollte man lediglich darauf achten, die Taybeere etwas tiefer in die Erde zu setzen als man vielleicht denken würde und einen Pflanzabstand von rund 1,50 bis 2 Metern einzuhalten. Die Taybeere ist zwar ziemlich robust, legt aber dennoch wert auf guten Boden. Aus diesem Grund sollte der Hobbygärtner diesen gut auflockern und gegebenenfalls mit nährstoffreichem Humus anreichern. Im Frühjahr empfiehlt es sich außerdem, die Taybeere mit ein wenig frischem Kompost zu düngen.
Taybeere Pflege und Schnitt
Der winterharte Taybeeren Strauch braucht meist ein wenig Zuwendung, denn über die feindornigen Ranken kann er sich schnell ausbreiten. Um ein wildes Wuchern zu vermeiden, sollte man die Taybeere schneiden und idealerweise an einem Spalier erziehen. So hält man den Strauch in Form und sorgt gleichzeitig für einen optimalen Ernteertrag.
Für die Erziehung der Tayberry eignet sich ein Drahtspalier besonders gut, an dem der Gärtner in Abständen von gut dreißig Zentimetern horizontale Drähte anbringt. Beginnen sollte er dabei in einer Höhe von sechzig bis achtzig Zentimetern. Bei maximal zwei Metern sollte der oberste Draht liegen.
Dann ist es an der Zeit, ungefähr sechs Triebe in Fächerform an der Rankhilfe zu befestigen. Es ist darauf zu achten, dass es sich dabei um Bodentriebe handelt, denn nur diese tragen auch Früchte. Der Beerenstrauch sollte dann ausgegeizt werden. Das bedeutet, man entfernt alle nicht befestigten Triebe. So schickt die Pflanze alle Nährstoffe sowie das Wasser in die Ranken, die übrig sind, was eine bessere Versorgung, gesündere Triebe und eine bessere Ernte zur Folge hat. Kommen in den Folgejahren neue Triebe nach, kann man diese jedoch belassen und am Spalier befestigen – eine Gesamtlänge pro Trieb von zwei Metern sollte aber nicht überschritten werden. Man sollte die Taybeere schneiden, nachdem sie abgeerntet wurde und dabei vor allem schwache oder Seitentriebe entfernen.
Auch wenn die Tayberry Pflanze winterhart ist, sollte der Hobbygärtner vor dem Wintereinbruch ein paar Vorkehrungen treffen – vor allem dann, wenn die Pflanze noch jung ist. Meist reicht es, den Boden rund um den Strauch mit Mulch oder Gras zu bedecken. Gehen die Temperaturen jedoch häufig weit unter 0° Celsius, kann sogar eine Vliesschicht ratsam sein.
Taybeere selbst ziehen
Eine Tayberry Pflanze aus Samen zu ziehen, ist kompliziert. Doch wer eine Pflanze hat, kann diese leicht als Absenker vermehren. Dazu steckt man einfach einen recht langen Trieb ca. 1,50 Meter von der Hauptpflanze entfernt in den Boden und befestigt ihn dort. Nach einer Weile wurzelt dieser Trieb dort in der Regel an und kann von der Mutterpflanze durch einen Schnitt entfernt werden.
Taybeere Ernte
Die Früchte der Taybeere sehen aus wie überdimensionale Himbeeren und können je nach Sorte bis zu vier Zentimeter lang werden. Die Ernte sollte erfolgen, wenn die Frucht vollreif ist. Dies erkennt man daran, dass sie tiefrot ist und sich leicht vom Trieb löst. Nach rund drei Wochen ist die Erntezeit vorbei.
Die reifen Früchte sind weich, druckempfindlich und leicht verderblich. Sie sollten daher stets frisch geerntet und schnell verzehrt oder verarbeitet werden. Tayberrys schmecken pur sehr lecker, machen sich aber auch als Topping in Food Bowls gut. Gerne werden sie auch in Smoothies oder Marmelade verarbeitet. Die Früchte sind voll mit Vitaminen und Spurenelemente. So sorgen sie nicht nur für guten Geschmack, sondern geben auch dem Immunsystem einen ordentlichen Kick.
Taybeere Untersorten
Wie bereits erwähnt, ähnelt die Tayberry vor allem der Himbeere, was Optik und Geschmack angeht. Ihre Robustheit wiederum hat die Pflanze scheinbar von der Brombeere. Durch die feinen Dornen an ihren Ranken kann sie sich gut vor Schädlingen und Krankheiten schützen. Wie auch die Brombeere kann sich der Taybeer Strauch sehr schnell in Höhe und Breite ausdehnen.
Buckingham Tayberry
Wer eine Taybeere pflanzen möchte, kann der Einfachheit halber eine Untersorte wählen. Zufällig entstand in England irgendwann ein Taybeere Strauch ganz ohne Dornen – weniger widerstandsfähig, aber vor allem in Gärten beliebt. Deshalb können Gärtner sich die sogenannte „Buckingham Tayberry“ nach Hause holen, deren Ranken frei von Dornen sind.
Medana
Die Medana nennt man auch „Easy Tay“, denn sie überzeugt mit einer leichten Handhabung und großem Ertrag. Diese Untersorte ist ebenfalls dornenlos und wuchert nicht so stark wie die ursprüngliche Tay Frucht. So kann sie auch in kleineren Gärten oder sogar im Kübel auf Terrasse oder Balkon stehen.